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Nervensäge

Ich bin mir im Klaren, dass das Thema ChatGPT mittlerweile fast jedem zum Halse raushängt. Dennoch muss ich nochmal darüber was schreiben, da ich doch mal kurz erstaunt war, wie schlecht das Programm in der Theorie deutscher Grammatik ist, was ich bei einem Sprachprogramm eher nicht erwartet habe. Hier ein kurzes Beispiel:

Erklär mir den relativsatz

Ein Relativsatz ist in der Grammatik ein Satzteil, der eine nähere Erläuterung oder Erklärung zu einem bestimmten Wort oder einer Aussage im Hauptsatz liefert. Er wird durch ein Relativpronomen (z.B. „der“, „die“, „das“, „wer“, „welcher“) eingeleitet und steht in Abhängigkeit zu einem anderen Wort im Satz.

Hier sind ein paar Beispiele:

  • „Die Frau, die ich gestern getroffen habe, ist meine Nachbarin.“ (Hier wird das Subjekt „Die Frau“ näher erläutert durch den Relativsatz „die ich gestern getroffen habe“.)
  • „Das Haus, in dem ich wohne, ist sehr alt.“ (Hier wird das Objekt „Das Haus“ näher erläutert durch den Relativsatz „in dem ich wohne“.)
  • „Wer auch immer das getan hat, muss sich melden.“ (Hier wird das Subjekt „Wer auch immer“ näher erläutert durch den Relativsatz „das getan hat“.)

Relativsätze werden häufig verwendet, um nähere Informationen zu einem bestimmten Wort oder einer Aussage im Hauptsatz zu liefern oder um eine Verbindung zwischen zwei Sätzen herzustellen. Sie helfen dabei, den Satz zu strukturieren und die Bedeutung zu verdeutlichen.

Das stimmt ja gar nicht. Dein drittes beispiel ist komplett falsch. „Das“ ist in dem fall ein Demonstrativpronomen und der gesamte Nebensatz „Wer auch immer das getan hat,“ ist ein Subjektsatz. Bist du so schlecht in Grammatik trainiert ?

Es tut mir leid, dass mein Beispiel falsch war. Sie haben Recht, dass „das“ in diesem Fall tatsächlich ein Demonstrativpronomen ist und der gesamte Nebensatz „Wer auch immer das getan hat“ ein Subjektsatz ist. Danke, dass Sie mich darauf hingewiesen haben. Ich bin ein Computerprogramm und obwohl ich versuche, mein Wissen so präzise wie möglich zu vermitteln, kann es manchmal vorkommen, dass ich Fehler mache. Ich werde sicherstellen, dass ich dieses Beispiel in Zukunft korrekt wiedergebe.

Das Gespräch ging noch eine Weile weiter und das Programm offenbarte Lücken im Wissen über den Unterschied von Präpositionen und Pronomen, Nebensatzarten uvm. Daraus schließe ich zwei Dinge:

  1. ChatGPT ist nicht einsatzbereit. Das Problem sehe ich hier nicht in der fehlerhaften Information selbst, sondern im sprachlich überzeugten Darbieten. Ich würde das Programm in einem echten Szenario schließlich kaum Dinge fragen, die ich weiß. Man benötigt also auch die Information darüber, wie sicher das Programm ist, dass die Information stimmt. Ein kurzer einleitender Satz wie Auf das theoretische Wissen über die Grammatik im Deutschen wurde ich noch nicht hinreichend trainiert. wäre hilfreich, aber nicht ausreichend. Ein Programm aka künstliche Intelligenz sagt schließlich nur etwas über seine Datenbank aus. Oder anders gesagt: Die Quelle ist nicht überprüfbar. Und welches Unternehmen, das ChatGPT einsetzen würde, ließe sich schon gerne in die Datenbank schauen?
  2. Fehlendes Wissen über die deutsche Grammatik bleibt unentdeckt, wenn man richtig schreiben tut. Das, was man so Grammatik nennt, ist eben auch nur ein komplexer Versuch, das System Sprache regelhaft abzubilden. Funktioniert eh nicht immer. Ich empfehle als Beispiel mal die Recherche, wie viele Wortarten es gibt.