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Afghalingrad

Schaue grade die Wiederholung der Diskussionsrunde Maybritt Illner vom Donnerstag. Bitter finde ich ein Statement eines Soldaten, der als Außenstehender der Runde zwischenzeitig kurz und knackig befragt wurde. Auf die Frage, ob er Oberst Klein und den Luftangriff auf die Tanklaster unterstütze, antwortete er, dass die Soldaten vor Ort der Ansicht seien, dass es gut sei, dass endlich jemand mal etwas getan habe. Die Opferzahlen der Zivilisten seien zwar bedauerlich, aber in Anbetracht der Tatsache, dass dabei auch viele hochrangige Taliban getötet worden seien, gehe der Angriff in Ordnung. Schließlich befände man sich im Krieg und im Krieg gebe es weltweit gesehen viele unschuldige Opfer.

Ich finde die Substanz dieser Aussage, die sicherlich nicht einsam in der deutschen Öffentlichkeit zu finden wäre, wenngleich ich diese Meinung nicht allen Soldaten damit unterstelle, sehr bedenklich. Daraus folgen nämlich mehrere Punkte:
1. Deutschland befindet sich im Rahmen der NATO in Afghanistan im Krieg gegen das ehemalige Regime Afghanistans (Taliban). (Auch wenn man nicht wirklich von Regime reden kann, weil die Macht wohl nicht wirklich zentral exisiterte. Vielleicht wäre treffender an eine die Bevölkerung unterdrückende Bewegung zu denken.)
2. Das Ziel dieses Krieges ist die Vernichtung der Anhänger dieses ehemaligen Regimes – auch unter der Inkaufnahme unschuldiger Opfer.
3. Das Ziel dieses Krieges ist nicht die Stärkung des zivilen Aufbaus eines entwicklungsbedürftigen Landes.

Daraus folgt entweder, dass der deutsche Souverän einen falschen Auftrag an die Bundeswehr gegeben hat, oder, dass die Bundeswehr ihr eigentliches Mandat nicht erfüllt, nicht erfüllen kann. Selbst wenn auch noch Guttenberg zurücktreten würde, wäre damit immer noch nicht geklärt, mit welchen Zielen sich Deutschland in Afghanistan am Kriegseinsatz beteiligt. Ich denke, das ist der Kern der ganzen Diskussion.

Persönlich weiß ich nicht, wie ich dazu stehe. Schließlich kann man es sich so oder so zu einfach machen. So übrigens auch:

Lieber Herr Möller, kamen Sie sich ale „Gladiator“ nicht manchmal komisch vor in Kabul. Ein Filmheld unter lauter echten Helden?

ich war froh mal unter echten helden zu sein, denn was die soldaten dort unten leisten und unter welchem einsatz , nähmlich unter dem einsatz ihres lebens kann man nur würdigen. was ich den soladten mitgeteilt habe, und was ich ihnen gegeben habe, waren fitnessgeräte

Dann lieber ehrlich.

PS: Meine Hauptschüler sagen immer: „Wer ’nämlich‘ mit ‚h‘ schreibt, ist dämlich.“